KUNST —

HIER SEHEN SIE EINIGE BILDER, die ich bisher zu gotischen Themen gemalt oder gezeichnet habe – sie dürften durch ihre Verwendung an anderer Stelle bereits bekannt sein. Die neuesten befinden sich oben.

Siegerschilde aus Athaulfs Wettbewerb

Aquarell, 21 ∙ 12 cm², 2011. — Ein Versuch über gotische Schildfiguren und Ornamentik unter Einbeziehung des Motivs aus meiner Computergrafik „Schild und Speer der alten Goten“. ‚Vor-Bilder‘ für die Schilde waren mir unter anderem diese hier, und beim Zelt hatte ich jene Filmszene im Hinterkopf (das Aquarell setzt also zugleich meine Reihe ‚tolkienesker Bilder‘ fort). Die Form der Kreuze ist durch völkerwanderungszeitliche Fibeln oder Goldblattkreuze belegt, das rotierende Adlermotiv durch Fibeln wie diese hier. Der Spangenhelm ist typisch für die Spätantike. Die lange Lanze mit Wimpel – der ‚Contus‘ – ist bei Herwig WOLFRAM beschrieben.

Wiljariþ sa Skeirjands

 

Schild und Speer der alten Goten

Computergrafik, 14 ∙ 18 cm², 2011. — Eine Buchillustration im Stile eines Kupferstichs, die ich für spätere Verwendung ‚auf Vorrat‘ erstellt habe. Die restliche Buchseite dient eigentlich nur dazu, den Stich ins rechte Licht zu rücken. Der Text stammt von Wikipedia; seine Fortsetzung schimmert von der Rückseite her durch. Anachronistisch an dem Bild ist natürlich vor allem die Darstellung des Spangenhelms. Denn im Jahre 1910, aus dem der Druck zu stammen scheint, war das Germanenbild noch stark von Flügelhelmen und von Fellschürzen an metallenen Hosenträgern geprägt. Für eine genauere Beschreibung des abgebildeten Inhalts siehe mein obiges Aquarell „Siegerschilde aus Athaulfs Wettbewerb“.

Die Goten

 

Wiljariþ sa Skeirjands

Aquarell, 21 ∙ 12 cm², 2010. — „Wilrad der Erläuterer“, ein gotischer Priester, wie er gerade seinen gotischen Landsleuten das Evangelium auseinandersetzt. Die Goten waren lange Zeit Arianer, d. h. sie gehörten einer christlichen Konfession an, für die Christus nicht wesensgleich, sondern nur wesensähnlich mit Gott war (und die sich auch sonst in einigen Dingen vom Katholizismus unterschied). Den Namen „Wiljariþ“ habe ich der Verkaufsurkunde von Neapel entnommen, das Attribut „sa Skeirjands“ lehnt sich an die Skeireins Aiwaggeljons þairh Iohannen an, einen gotischen Kommentar zum Johannesevangelium. Diese Benennung des Bildes bedeutet nun nicht, dass die Szene unbedingt in Norditalien spielen müsste – sie kann sich vielmehr irgendwo von der Iberischen Halbinsel bis nach Illyrien zugetragen haben.

Das Bild dient zur Illustration meiner gotischen Lesungen. Es ist das erste meiner geplanten Reihe ‚tolkienesker Bilder‘ – ich habe z. B. die Architektur bewusst so reduziert dargestellt, dass auf den ersten Blick nicht erkennbar ist, ob es sich um mediterrane Protoromanik oder aber um JACKSONische Gondorianik handelt. Dieses Bild ist zudem das erste, dessen Vorzeichnung ich ausschließlich am PC gezeichnet und dann in feinen Linien aufs Papier gedruckt habe. Das erspart viel Radiererei, die nur das Papier zerfusselte.

Wiljariþ sa Skeirjands