ÜBER JAGDLEITSIGNALE —

JAGDLEITSIGNALE SIND diejenigen Jagdsignale, die der Leitung des Jagdablaufs dienen. Es gibt darunter solche, die sich auf die Gesellschaftsjagd im Ganzen oder auf einzelne ihrer Abschnitte beziehen – etwa „Aufbruch zur Jagd“, „Anblasen des Treibens“, „Wild ablegen“ oder „Wagenruf“ – und solche, die im jeweiligen Treiben zur Lenkung der Treiberwehr dienen. Der letzteren Gruppe und ihrer zweckmäßigen Verwendung sind diese Internetseiten gewidmet.

Fürst-Pless-Horn
Das Fürst-Pless-Horn …

Jagdleitsignale finden schon im Allgemeinen nicht sonderlich häufig Verwendung; die Verwendung jener Signale aber, die den Gegenstand dieser Seiten bilden, stellt eine seltene Ausnahme dar. Indes zu Unrecht! Fast jeder Treiber oder Treiberführer dürfte die Situation kennen, in der im unübersichtlichen Gelände der Kontakt zum Rest (oder jedenfalls einem Teil) der Treiberwehr abgerissen ist und man zur Verständigung ein lautes Rufen anheben muss, von dem dann oft nur die Hälfte verstanden wird. Wird jedoch die Treiberwehr von jemandem geführt, der sich aufs Jagdhornblasen versteht und befinden sich in ihr noch ein oder zwei weitere, die die Signale verstehen oder sogar erwidern können, ist die Verständigung ein Leichtes – das offizielle Repertoire hält unter anderem die Signale „Hegeruf“ und „Antwort“ bereit, um nach den Verschollenen zu rufen. Auch in anderen Lagen bietet die Verwendung der vorgesehenen Jagdsignale ein probates Mittel zur Informationsübermittlung. Oft zum Beispiel eilt ein Flügel der Treiberwehr dem anderen voraus, weil er es im Gelände leichter hat, während die Treiberwehr eigentlich eher in die andere Richtung schwenken sollte – hier bieten sich die Signale „Linker Flügel“, „Rechter Flügel“, „Halt“ und „Ecke vor“ an, um die entsprechenden Anweisungen zu geben. Natürlich kann man in solchen Lagen auch das Mobiltelefon hervorholen und die Nummer des Treibers am anderen Ende der Kette wählen. Einfacher (und stilvoller!) ist es allemal, das Horn an die Lippen zu setzen.

Zur Hebung des Waidwerks und zur Förderung des angewandten Brauchtums werden daher auf den folgenden Seiten in Form von Flash-Animationen Beispiele vorgestellt, wie eine Reihe von Jagdleitsignalen zweckmäßig kombiniert werden kann. Wie die genaue Verwendung dieser Signale ursprünglich gedacht war, dürfte sich ohne aufwändige Recherche kaum mehr nachvollziehen lassen. Es wird aber wohl nicht viel anders gewesen sein als hier dargestellt.

 

externer Link: Ein kleiner Abriss zur Geschichte der Deutschen Jagdmusik (Reinhold Stief)